Keime töten für mehr Verbrauchersicherheit. Qualmast-Methoden bleiben.

Plukon Gudensberg ist ein Schlachthof. Dort werden jährlich Millionen Tiere getötet. Tiere, die überwiegend aus der Massentierhaltung stammen. Das ist eine Qualzucht, in der mit Antibiotika-Gaben die Ausbreitung von Krankheiten „metaphylaktisch“ verhindert werden soll. Das Leiden der Tiere ist dennoch grausam.

Diesen Hintergrund darf man nicht vergessen, wenn man die aktuellen begrüßenswerten Maßnahmen betrachtet, die der Gudensberger Schlachthof – und das ist ironiefrei gemeint – im Sinne des Umwelt- und Verbraucherschutzes ergreift.

Schon die Abwasserproben, welche die BI Chattengau gegen Massentierhaltung gemeinsam mit der AGA im Herbst 2022 zog, waren praktisch keimfrei. Zunächst per Stichprobe aus dem Goldbach, dann mit Zustimmung von Plukon auch direkt im Klärwerk wurde Wasser entnommen und im Labor untersucht. Das erfreuliche Ergebnis wurde seinerzeit auch in der Presse publiziert.

In der Presseerklärung vom November 2022 wurde dann klargestellt, dass wir zwar diese Maßnahmen begrüßen, aber selbstverständlich an unserer grundlegenden Kritik der Massentierhaltung festhalten. Zuerst natürlich aus Tierschutzgründen, dann aber auch wegen der Umweltbelastungen durch dieses System.

U.a. hieß es dort: „Auch die Keime und sonstigen Emissionen wie z.B. Ammoniak, die im direkten Umfeld von Mastbetrieben mit Großställen auftreten, belasten Mensch und Umwelt. Deshalb lehnt die AGA neben ethischen Gründen als Dachorganisation der nordhessischen Bürgerinitiativen und lokaler Gruppen großer Umweltorganisationen die Massentierhaltung weiterhin entschieden ab.“

Nun wurde im Mai eine Woche lang eine Ozon-Anlage zur Abtötung von Keimen getestet. Auch hierzu wurden BI Chattengau und AGA eingeladen. Mit dabei war auch der Trinkwasserexperte und Diplom-Ingenieur Reinhard Prison. Die Testergebnisse lagen noch nicht vor, doch es ist von einem positiven Ergebnis auszugehen. Hintergrund der Maßnahmen ist auch, dass das Regierungspräsidium Kassel eine Einleitung der 650 Kubikmeter Wasser täglich direkt in den Goldbach nur bis 2025 genehmigt. Danach soll eine Abwasserdruckleitung direkt zu Eder führen.

Die Presseerklärung zum Plukon-Abwasser im November 2002

Die Plukon-Story – 10 Jahre Bürgerprotest in Gudensberg